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Der Mann im Krieg
von Eric Cenat

​​„Ich bin 1967 geboren, zweiundzwanzig Jahre nach Ende des Zweiten Weltkriegs.

Hier in Frankreich gehöre ich einer glücklichen Generation an, die zwar heute mit Terrorismus konfrontiert ist, aber nicht die Qualen und Qualen eines Krieges durchlebt.

Ich bin mir bewusst, dass ich in einem relativen und zerbrechlichen Frieden lebe. Also fühlte ich das Bedürfnis, diese Frauen und Männer zu treffen, die nicht so viel Glück hatten...

Ab 2002 unter Berufung auf meineHistorikerausbildung, also begann ich diesen Zyklus von Theaterlesungen mit dem Titel:

„Mann im Krieg“.

Ich wollte den Menschen wieder in den Mittelpunkt dieses Projektes stellen, den Menschen mit seiner und seiner KraftZerbrechlichkeit, der Mensch, der sich im Getöse der Schlachten offenbart, der unerschlossene Ressourcen aus sich selbst schöpft, der seine Seele erhebt oder verkauft, der sich verwandelt, der überlebt, der stirbt...

 

Ich habe einen Zeitraum definiert: von 1870 bis heute. Das erste deutsch-französische Aufeinandertreffen als Ausgangspunkt zu nehmen, erschien mir vernünftig. Dieser wenig bekannte Konflikt ist in der Tat der erste der modernen Kriege und zweifellos die Matrix der tragischen Ereignisse des 20. Jahrhunderts.

Ich richtete meine Recherche auf so unterschiedliche Dokumente wieReferenzen, Briefe, Gedichte, Romane und literarische Kurzgeschichten, Traktate, politische Reden, Interviews...

 

Meine Aufmerksamkeit wurde auf diese illustren oder unbekannten Stimmen gelenkt, die die sensiblen und präzisen Widerspiegelungen einer bestimmten Zeit sind, in der sich große und kleine Geschichte unaufhaltsam vermischen, in der die Exzesse und Ängste von Gesellschaften in ständiger Bewegung zum Vorschein kommen.

Dafür zu sorgen, dass diese oft vernachlässigten oder vergessenen Leben dank des Theaters eine neue Existenz finden, bedeutet auch, die Komplexität des Menschen und der Welt um uns herum besser zu verstehen...“

 

Éric Cénat, Regisseur und Schauspieler

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